Die Zahl der Photovoltaikanlagen nimmt auf deutschen Dächern seit Jahren zu. Im März 2023 zählte das Statistische Bundesamt mehr als 2,6 Millionen Stück. Überlegen Sie, auch Ihr Hausdach mit einer Solaranlage zu bestücken, werfen Sie einen prüfenden Blick auf Ihr Dach. Genauer gesagt, auf dessen Größe und Form. Sie nehmen darauf Einfluss, ob und wie Sie Solarpaneele auf Ihrem Dach montieren lassen können.
Warum Sie über eine Photovoltaikanlage nachdenken sollten
Mit Blick auf die steigenden Energiekosten versuchen viele Bundesbürger, Strom im Haushalt einzusparen. Seit 2022 sinkt der Verbrauch in Privathaushalten dadurch kontinuierlich. 2.000 Kilowattstunden braucht ein Paar im Schnitt jährlich, wenn es in einem Mehrfamilienhaus wohnt. In einem Einfamilienhaus müssen Sie zu zweit mit einem Jahresstromverbrauch von 3.000 Kilowattstunden rechnen.
Trotz Stromsparbemühungen denken Sie mit einem flauen Gefühl im Magen an die nächste Stromjahresabrechnung? Möchten Sie Ihre Stromkosten senken, sollten Sie überlegen, sich eine Photovoltaikanlage anzuschaffen. Indem Sie mindestens ein Solarpanel kaufen und es zusammen mit einem Wechselrichter auf Ihrem Dach platzieren, können Sie die Energiekosten in einem Einfamilienhaus um rund ein Drittel verringern.
Noch mehr Einsparpotenzial bietet eine mit einem Speicher ausgestattete PV-Anlage. Der Speicher ähnelt in seiner Funktionsweise dem Akku in einer Autobatterie. Die in ihm verbauten Akkumulatoren wandeln die elektrische Energie, die dank der Sonnenenergie erzeugt wurde, in chemische um. In dieser Form bleibt sie gespeichert.
Brauchen Sie nun nachts oder an bedeckten Tagen Strom, springt statt Ihrer Photovoltaikanlage der Speicher ein. Er transformiert die chemische Energie zurück in den im Haushalt nutzbaren Strom. Sobald die Akkumulatoren des Stromspeichers entladen sind, können sie sich bei Sonnenschein wieder aufladen. Hochwertige Modelle halten dabei mehreren tausend Ladezyklen stand.
Wie eine Photovoltaikanlage grundsätzlich funktioniert
Ob eine Solaranlage für Ihr Zuhause infrage kommt, hängt zum großen Teil vom Hausdach ab. Seine Größe und Form entscheiden, ob und wie viele Solarpaneele darauf Platz finden. Sie bilden das Herzstück der Photovoltaikanlage, da sie die Sonnenenergie in elektrische Energie umwandeln. Das geschieht folgendermaßen:
- Das Sonnenlicht trifft auf die Solarzellen, aus denen sich die Solarpaneele zusammensetzen.
- Die Elektronen in den Solarzellen setzen sich unter Einwirkung des Lichts in Bewegung.
- Durch die Aktivität der Elektronen wird Gleichstrom erzeugt.
Damit Sie den entstehenden „Sonnenstrom“ im Haushalt nutzen können, wandelt der Wechselrichter ihn in Wechselstrom um. Das geschieht innerhalb von Sekunden. Daher können Sie den Strom, den Ihre Photovoltaikanlage erzeugt, direkt nutzen.
Entsteht an sonnigen Tagen zu viel Strom, landet der Überschuss – sofern Sie sich gegen einen Speicher entscheiden – im öffentlichen Netz.
Welche Dächer eignen sich, um eine Photovoltaikanlage darauf zu installieren?
Ob Sie eine Solaranlage auf Ihrem Hausdach platzieren können, finden Sie mit einem Blick auf die zur Verfügung stehende Dachfläche heraus. Damit Sie die Solarpaneele sowie deren Unterkonstruktion montieren lassen können, brauchen Sie mindestens 30 Quadratmeter freie Fläche auf dem Dach. Darauf dürfen sich weder Dachaufbauten noch Dachfenster befinden.
Neben der Dachgröße entscheidet die Form, ob Sie eine Photovoltaikanlage zum Stromsparen nutzen können. Damit diese einen hohen Energieertrag bringt, sollte der Neigungswinkel der Solarmodule zwischen 30 und 40 Grad liegen. Bestenfalls zeigen sie zudem nach Süden, sodass ganztägig viel Sonnenlicht auf die Solarzellen trifft.
Auf Dächern mit Ost- oder Westausrichtung können Sie sich insbesondere morgens und abends über eine gute Energieausbeute freuen. Weniger günstig für die Installation einer PV-Anlage sind Dächer mit Nordausrichtung. Entsprechende Anlagen produzieren durchschnittlich 50 Prozent weniger Energie als jene auf einem Dach mit Südausrichtung.
Effizient arbeiten Solaranlagen auf einem Sattel- oder einem Walmdach. Beide Formen bieten große, freie Dachflächen sowie einen für die Solarmodule geeigneten Neigungswinkel. Die Besonderheit bei einem Walmdach: Sie können abhängig von der Ausrichtung gleich vier Flächen des Dachs mit den Paneelen bestücken.
Kommt eine PV-Anlage auf einem Flachdach infrage?
Auf einem Flachdach fehlt es den Solarmodulen am benötigten Neigungswinkel, um Sonnenlicht in Strom umzuwandeln. Dennoch können Sie eine Photovoltaikanlage auf einem flachen Dach installieren, sofern Sie eine Halterung einplanen. Hierbei handelt es sich um ein Gestell aus Metall, das die Module in Position hält und dadurch deren Energieertrag verbessert.
Der Vorteil: Der Neigungswinkel der Solarpaneele kann individuell an die örtlichen Gegebenheiten angepasst werden.
Allerdings sollten Sie bedenken, dass eine Solaranlage auf einer Halterung Wind und Wetter eine größere Angriffsfläche bietet.