Eine durchdachte Baustelleneinrichtung ist der Grundstein für den Erfolg Ihres Bauprojekts. Sie sorgt nicht nur für einen reibungslosen Bauablauf, sondern gewährleistet auch die Sicherheit aller Beteiligten und die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften. In diesem Leitfaden erfahren Sie als Bauherr, worauf es bei der Planung und Umsetzung ankommt – ohne dass Sie dafür Bauexperte sein müssen.
Warum ist die Baustelleneinrichtung so wichtig?
Die Baustelleneinrichtung umfasst alle vorbereitenden Maßnahmen und Einrichtungen, die für die Durchführung eines Bauvorhabens notwendig sind. Sie bildet das Fundament für einen effizienten, sicheren und wirtschaftlichen Bauprozess. Eine gut geplante Baustelleneinrichtung:
- Reduziert Baukosten durch optimierte Arbeitsabläufe
- Minimiert Unfallrisiken und erhöht die Arbeitssicherheit
- Verkürzt die Bauzeit durch effiziente Logistik
- Stellt die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften sicher
- Verhindert Konflikte mit Nachbarn und Behörden
Eine gut organisierte Baustelleneinrichtung sorgt für reibungslose Abläufe
Unsicher bei der Planung Ihrer Baustelleneinrichtung?
Unsere Experten helfen Ihnen, die optimale Baustelleneinrichtung für Ihr Projekt zu planen – unter Berücksichtigung aller rechtlichen Anforderungen und Ihrer individuellen Bedürfnisse.
Was gehört zur Baustelleneinrichtung?
Die Baustelleneinrichtung umfasst verschiedene Elemente, die je nach Größe und Art des Bauvorhabens variieren können. Hier sind die wichtigsten Komponenten, die Sie als Bauherr berücksichtigen sollten:
Sicherheit & Absperrung

- Bauzäune und Absperrungen
- Hinweis- und Warnschilder
- Baustellenzufahrt mit Tor
- Beleuchtung für Sicherheit
Infrastruktur & Versorgung

- Baustromversorgung
- Wasseranschluss
- Baustraßen und Transportwege
- Entwässerung und Abwasser
Einrichtungen & Flächen

- Büro- und Sanitärcontainer
- Materiallager und Abstellflächen
- Kran- und Gerätestellplätze
- Abfallentsorgung
Wichtig zu wissen: Die Baustelleneinrichtung muss an die örtlichen Gegebenheiten angepasst werden. Berücksichtigen Sie Faktoren wie die Grundstücksgröße, Nachbarbebauung, Zufahrtsmöglichkeiten und Bodenbeschaffenheit.
Baustelleneinrichtung Schritt für Schritt planen
Eine erfolgreiche Baustelleneinrichtung beginnt mit einer sorgfältigen Planung. Folgen Sie diesen Schritten, um Ihre Baustelleneinrichtung optimal zu gestalten:

Beispiel eines Baustelleneinrichtungsplans mit allen wichtigen Elementen
Bestandsaufnahme und Analyse
Erfassen Sie alle relevanten Informationen zum Baugrundstück: Größe, Topografie, Bodenbeschaffenheit, Zufahrtsmöglichkeiten, Nachbarbebauung und vorhandene Infrastruktur. Klären Sie auch, ob öffentliche Flächen (z.B. Gehwege) temporär genutzt werden können.
Baustelleneinrichtungsplan erstellen
Erstellen Sie einen maßstabsgetreuen Plan, der alle Elemente der Baustelleneinrichtung enthält. Berücksichtigen Sie dabei die Bauabläufe, Platzbedarf für Geräte und Materialien sowie Sicherheitsaspekte. Der Plan sollte folgende Elemente enthalten:
- Baufeld mit geplanter Bebauung
- Bauzaun und Zugänge
- Baustellencontainer und Sanitäranlagen
- Kran- und Gerätestellflächen
- Lager- und Abstellflächen
- Baustraßen und Transportwege
- Ver- und Entsorgungsleitungen
- Erste-Hilfe- und Brandschutzeinrichtungen
Genehmigungen einholen
Klären Sie frühzeitig, welche Genehmigungen für Ihre Baustelleneinrichtung erforderlich sind. Dazu können gehören:
- Sondernutzungserlaubnis für öffentliche Flächen
- Verkehrsrechtliche Anordnungen (z.B. für Halteverbote)
- Genehmigung für Kranaufstellung
- Anschlüsse für Baustrom und -wasser
Abstimmung mit allen Beteiligten
Besprechen Sie den Baustelleneinrichtungsplan mit allen beteiligten Gewerken, dem Bauunternehmen und ggf. mit Nachbarn. So stellen Sie sicher, dass alle Anforderungen berücksichtigt werden und Konflikte vermieden werden.
Unsere Checkliste für Ihre Baustelleneinrichtung
Laden Sie unsere umfassende Checkliste herunter, um sicherzustellen, dass Sie bei der Planung Ihrer Baustelleneinrichtung nichts Wichtiges vergessen.
Rechtliche Vorschriften zur Baustelleneinrichtung
Als Bauherr müssen Sie verschiedene gesetzliche Vorschriften beachten. Die wichtigsten sind:
Baustellenverordnung (BaustellV)
Die Baustellenverordnung regelt die Sicherheit und den Gesundheitsschutz auf Baustellen. Sie verpflichtet den Bauherrn:
- Einen Sicherheits- und Gesundheitsschutzplan (SiGePlan) zu erstellen
- Einen Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator (SiGeKo) zu bestellen
- Die Baustelle bei den zuständigen Behörden anzumelden
Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG)
Das Arbeitsschutzgesetz verpflichtet zur Durchführung einer Gefährdungsbeurteilung und zur Umsetzung entsprechender Schutzmaßnahmen für alle Beschäftigten auf der Baustelle.
Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV)
Die Arbeitsstättenverordnung legt Mindestanforderungen an Arbeitsplätze fest, darunter:
- Sanitäre Einrichtungen
- Pausenräume
- Beleuchtung
- Flucht- und Rettungswege
Verkehrssicherungspflicht
Als Bauherr sind Sie für die Sicherheit auf Ihrer Baustelle verantwortlich. Sie müssen die Baustelle so absichern, dass keine Gefahr für Dritte entsteht.

Baustellenschild mit den gesetzlich vorgeschriebenen Informationen
Achtung: Bei Nichteinhaltung der gesetzlichen Vorschriften drohen empfindliche Bußgelder. Im Schadensfall können Sie zudem haftbar gemacht werden. Lassen Sie sich im Zweifel von einem Fachmann beraten.
Kosten der Baustelleneinrichtung
Die Kosten für die Baustelleneinrichtung machen in der Regel zwischen 5 und 10 Prozent der Gesamtbaukosten aus. Sie setzen sich aus verschiedenen Faktoren zusammen:
Fixkosten
- Auf- und Abbau von Bauzäunen
- Transport und Aufstellung von Containern
- Einrichtung von Baustrom und -wasser
- Herstellung von Baustraßen
- Kranauf- und -abbau
Laufende Kosten
- Miete für Container und Geräte
- Verbrauchskosten für Strom und Wasser
- Kosten für Sicherheitsdienste
- Abfallentsorgung
- Reinigung und Instandhaltung

Typische Kostenverteilung bei der Baustelleneinrichtung
Tipp zur Kostenoptimierung: Planen Sie die Baustelleneinrichtung so, dass sie sich mit dem Baufortschritt anpassen lässt. So können Sie z.B. Mietkosten für nicht mehr benötigte Container oder Geräte einsparen.
Praktische Tipps für eine effiziente Baustelleneinrichtung
Optimale Platzierung von Elementen
Die richtige Anordnung der Baustellenelemente spart Zeit und Kosten:
- Platzieren Sie Materiallager in der Nähe des Einsatzortes
- Stellen Sie Container so auf, dass sie nicht im Schwenkbereich des Krans liegen
- Sorgen Sie für kurze Wege zwischen zusammenhängenden Arbeitsbereichen
- Trennen Sie Fußgänger- von Fahrzeugverkehr
Umweltschutz auf der Baustelle
Berücksichtigen Sie auch Umweltaspekte bei der Baustelleneinrichtung:
- Bodenschutz durch geeignete Maßnahmen (z.B. Vlies unter Baustraßen)
- Getrennte Abfallsammlung
- Lärmschutzmaßnahmen für Anwohner
- Energieeffiziente Baustellenbeleuchtung

Kommunikation mit Nachbarn
Eine gute Kommunikation mit Nachbarn kann Konflikte vermeiden:
- Informieren Sie Anwohner frühzeitig über das Bauvorhaben
- Geben Sie Kontaktdaten für Rückfragen an
- Halten Sie lärmintensive Arbeiten in den erlaubten Zeiten
- Sorgen Sie für saubere Zufahrtswege
„Eine gut geplante Baustelleneinrichtung ist die halbe Miete für ein erfolgreiches Bauprojekt. Sie spart Zeit, Geld und Nerven – für alle Beteiligten.“
Checkliste: 10 Essentials für Ihre Baustelleneinrichtung
Nutzen Sie diese Checkliste, um sicherzustellen, dass Sie bei der Planung Ihrer Baustelleneinrichtung nichts Wichtiges vergessen:

Regelmäßige Kontrollen der Baustelleneinrichtung sind wichtig
- Baustelleneinrichtungsplan erstellt?
Maßstabsgetreuer Plan mit allen Elementen der Baustelleneinrichtung - Genehmigungen eingeholt?
Alle erforderlichen behördlichen Genehmigungen für die Baustelleneinrichtung - Bauzaun und Absicherung geplant?
Vollständige Umzäunung des Baufelds und Sicherung gegen unbefugten Zutritt - Baustellenzufahrt festgelegt?
Sichere und ausreichend dimensionierte Zufahrt für Baufahrzeuge - Baustrom und -wasser organisiert?
Anschlüsse für die Versorgung der Baustelle mit Strom und Wasser
- Container und Sanitäranlagen bestellt?
Büro-, Aufenthalts- und Sanitärcontainer in ausreichender Anzahl - Lagerflächen eingeplant?
Ausreichend Platz für die Lagerung von Baumaterialien und Geräten - Abfallentsorgung organisiert?
Container für verschiedene Abfallfraktionen und Entsorgungskonzept - Erste-Hilfe und Brandschutz berücksichtigt?
Erste-Hilfe-Ausrüstung, Feuerlöscher und Fluchtwege - Beschilderung vorbereitet?
Baustellenschild, Sicherheitshinweise und Wegweiser
Häufig gestellte Fragen zur Baustelleneinrichtung
Wer ist für die Baustelleneinrichtung verantwortlich?
Grundsätzlich ist der Bauherr für die Baustelleneinrichtung verantwortlich. Er kann diese Aufgabe jedoch an einen Architekten, Bauleiter oder das ausführende Bauunternehmen delegieren. Die Verantwortung für die Einhaltung der Sicherheitsvorschriften bleibt jedoch beim Bauherrn.
Wie lange dauert die Einrichtung einer Baustelle?
Die Dauer hängt von der Größe und Komplexität des Bauvorhabens ab. Bei kleineren Projekten kann die Baustelleneinrichtung innerhalb weniger Tage abgeschlossen sein, bei größeren Bauvorhaben kann sie mehrere Wochen in Anspruch nehmen.
Welche Genehmigungen benötige ich für die Baustelleneinrichtung?
Je nach Lage und Umfang des Bauvorhabens können verschiedene Genehmigungen erforderlich sein: Sondernutzungserlaubnis für öffentliche Flächen, verkehrsrechtliche Anordnungen, Genehmigung für Kranaufstellung, Anschlüsse für Baustrom und -wasser. Informieren Sie sich frühzeitig bei den zuständigen Behörden.
Muss ein Baustelleneinrichtungsplan behördlich genehmigt werden?
In der Regel muss der Baustelleneinrichtungsplan nicht behördlich genehmigt werden. Es empfiehlt sich jedoch, ihn mit allen Beteiligten abzustimmen und bei Bedarf den zuständigen Behörden vorzulegen, insbesondere wenn öffentliche Flächen in Anspruch genommen werden.
Wie kann ich die Kosten für die Baustelleneinrichtung reduzieren?
Durch eine sorgfältige Planung und optimale Nutzung der verfügbaren Flächen können Sie Kosten sparen. Vergleichen Sie Angebote für Container und Geräte, planen Sie die Baustelleneinrichtung so, dass sie sich mit dem Baufortschritt anpassen lässt, und achten Sie auf kurze Wege und effiziente Arbeitsabläufe.

Professionelle Beratung kann Ihnen bei der optimalen Planung helfen
Fazit: Investieren Sie Zeit in die Planung Ihrer Baustelleneinrichtung
Eine durchdachte Baustelleneinrichtung ist eine Investition, die sich mehrfach auszahlt: durch reibungslosere Abläufe, höhere Sicherheit, weniger Konflikte und letztlich auch durch Kosteneinsparungen. Nehmen Sie sich daher ausreichend Zeit für die Planung und ziehen Sie bei Bedarf Fachleute hinzu.
Professionelle Unterstützung für Ihre Baustelleneinrichtung
Unsere Experten helfen Ihnen bei der Planung und Umsetzung Ihrer Baustelleneinrichtung – von der ersten Skizze bis zur fertigen Baustelle. Kontaktieren Sie uns für ein unverbindliches Beratungsgespräch.

Mit der richtigen Planung steht einer erfolgreichen Baustelleneinrichtung nichts im Weg